Aktuelle Trommler-Demos von Verschwörungsanhängern in Wiesloch

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Gemeinsam für Demokratie und Toleranz in Wiesloch: Warum wir ein Zeichen setzen müssen

In den letzten Wochen hat Wiesloch erneut erlebt, wie eine kleine Gruppe von Menschen auf unseren Straßen Verschwörungstheorien und fragwürdige politische Parolen verbreitet hat. Sie stellen sich gegen demokratische Institutionen und Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung, insbesondere in Bezug auf die Corona-Pandemie. Dabei beanspruchen sie für sich das Recht der Meinungsfreiheit, ein Recht, das wir alle schätzen und verteidigen müssen. Doch wie gehen wir als Gesellschaft mit solchen Demonstrationen um, die sich zunehmend an den Rändern von Wahrheit und Realität bewegen?

Als Bündnis für Demokratie und Toleranz Wiesloch e.V. haben wir bereits vor zwei Wochen eine Gegendemonstration organisiert, um ein klares Zeichen für Vernunft, Solidarität und Demokratie zu setzen. Unser Ziel war es, deutlich zu machen, dass Wiesloch eine Stadt ist, die für Vielfalt und Zusammenhalt steht – und nicht für Spaltung und Desinformation. Wir haben friedlich und entschieden gezeigt, dass wir es nicht hinnehmen werden, wenn Einzelne versuchen, das Vertrauen in unsere demokratischen Prozesse und wissenschaftlichen Erkenntnisse zu untergraben.

Es ist uns bekannt, dass diese Demonstrationen auch weiterhin stattfinden werden. Allerdings haben wir uns bewusst dagegen entschieden, auf jede dieser Versammlungen mit einer eigenen Gegenkundgebung zu reagieren. Warum? Weil wir diesen Verschwörungserzählungen und rechtsextremen Ideologien nicht mehr Aufmerksamkeit geben wollen, als sie verdienen. Wir werden das Geschehen in Wiesloch weiter beobachten und mit Aktionen präsent sein, wenn es wirklich nötig ist.

Natürlich respektieren wir das Recht auf freie Meinungsäußerung, selbst wenn die geäußerten Ansichten extrem und teils absurd erscheinen. Die Demokratie lebt vom Austausch unterschiedlicher Meinungen – aber sie lebt auch davon, dass wir uns gegen die Verbreitung von Falschinformationen und Hass zur Wehr setzen. Die Parolen, die wir in den letzten Wochen auf den Montagsdemonstrationen gehört haben, sind nicht nur wissenschaftlich haltlos, sondern auch gefährlich. Sie versuchen, die Menschen zu verunsichern und spalten damit unsere Gesellschaft. Besonders beunruhigend ist, dass diese Behauptungen oft mit rechtem Gedankengut und Verschwörungsideologien verknüpft sind.

Wir als Bündnis werden nicht schweigen, wenn sich diese Strömungen verstärken. Wir haben das Geschehen im Blick und werden unsere Stimme erheben, wenn es notwendig ist. Wenn aus einer kleinen Demonstration eine größere Bewegung wird, die unsere demokratischen Grundwerte ernsthaft in Frage stellt, werden wir erneut ein starkes politisches Zeichen setzen. Denn es ist unsere Verantwortung, für den Erhalt und die Stärkung der Demokratie in unserer Stadt und darüber hinaus zu kämpfen.

Unser Vorsitzender Jan-Peter Oppenheimer stellte gegenüber der Rhein-Neckar-Zeitung klar: „Wir werden das im Auge behalten und, falls eine größere Bewegung daraus entsteht, wieder ein politisches Zeichen setzen. Es gelte das Recht der freien Meinungsäußerung, auch wenn die Parolen der Montagsdemonstrierenden völlig abstrus, von Verschwörungstheorien und rechtem Gedankengut geprägt seien.“

Lasst uns zusammenstehen für eine Zukunft, in der Toleranz, Aufklärung und Gemeinschaft die Grundlagen unseres Zusammenlebens bilden. Wir zählen auf die Unterstützung aller, die daran glauben, dass Demokratie und wissenschaftliche Vernunft unantastbare Werte sind, die wir gemeinsam verteidigen müssen.