Ein Jahr des Zusammenhalts, der Haltung und des gemeinsamen Engagements
Am 4. Dezember 2025 kamen die Mitglieder des Bündnisses für Demokratie & Toleranz Wiesloch e.V. zur diesjährigen Jahreshauptversammlung zusammen. Es war ein Abend des Rückblicks, des Dankes und der gemeinsamen Weichenstellung für die Zukunft. In einer offenen, wertschätzenden Atmosphäre wurde deutlich, wie sehr das vergangene Jahr von Engagement, Begegnungen und einem starken demokratischen Miteinander geprägt war.
Rückblick auf ein bewegtes Vereinsjahr
Der Rechenschaftsbericht des Vorstands machte gleich zu Beginn deutlich: 2025 war ein herausforderndes, zugleich aber auch sehr tragendes Jahr für das Bündnis.
„Es war ein Jahr voller Engagement, Begegnungen und gemeinsamer Anstrengungen – und vieler Momente, die gezeigt haben, wie stark unser Bündnis inzwischen verankert ist“, so Co-Vorsitzender Jan-Peter Oppenheimer in seinem Bericht.
Besonders erfreulich ist die Entwicklung der Mitgliederzahlen: Der Verein ist erneut gewachsen – von 227 auf 247 Mitglieder. Viele neue Mitglieder fanden über Kundgebungen, Infostände oder digitale Beiträge zum Bündnis und wollten sich aktiv einbringen.
Vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Polarisierung und eines spürbaren Rechtsrucks wurde die Bedeutung des Bündnisses als überparteiliche Gemeinschaft hervorgehoben.
„Vielfalt ist nicht immer einfach – aber sie ist wertvoll. Unterschiedliche Perspektiven machen unseren Verein stark“, betonte der Vorstand .
Präsenz zeigen: Aktionen, Kundgebungen und öffentliche Zeichen
Das Jahr 2025 war geprägt von zahlreichen sichtbaren Aktivitäten im öffentlichen Raum. Ein starkes Signal setzte die großformatige Zeitungsanzeige zur Bundestagswahl, die von rund 195 Bürgerinnen und Bürgern unterstützt wurde.
Kurz darauf folgte die Kundgebung „Für dich, für mich – für uns alle“ auf dem Adenauerplatz mit mehreren hundert Teilnehmenden. Menschen unterschiedlichster Hintergründe kamen zusammen, um ein gemeinsames Zeichen für Demokratie, Solidarität und Zusammenhalt zu setzen.
Auch kleinere, niedrigschwellige Aktionen – etwa im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus auf dem Wochenmarkt – ermöglichten viele Gespräche auf Augenhöhe und zeigten, wie wichtig persönliche Begegnungen für demokratische Kultur sind.
Der Internationale Kräutergarten: Ein Ort gelebter Demokratie
Ein besonderer Schwerpunkt des Jahres war erneut der Internationale Kräutergarten, der sich zu einem echten Aushängeschild des Vereins entwickelt hat. Beim einjährigen Jubiläum im November wurde deutlich, dass hier weit mehr entstanden ist als ein Gartenprojekt. „Der Kräutergarten ist ein Ort der Begegnung, der Inklusion und des Miteinanders – ein Stück gelebte Demokratie“, so die Würdigung im Vorstandsbericht .
Ein ausdrücklicher Dank galt Gabriela Lachenauer, der Initiatorin des Projekts, sowie den vielen Ehrenamtlichen. Ebenso wurde die Volksbank Wiesloch gewürdigt, deren großzügige finanzielle Unterstützung die Umsetzung und Weiterentwicklung des Kräutergartens maßgeblich ermöglicht hat. Diese Förderung wurde als wichtiges Zeichen gesellschaftlicher Verantwortung hervorgehoben.
Bildung, Erinnerung und Dialog als feste Säulen
Auch im Bereich politischer Bildung und Erinnerungskultur setzte das Bündnis 2025 wichtige Akzente. Der historische Spaziergang über das PZN-Gelände machte eindrücklich deutlich, wie zentral Erinnerungsarbeit für das heutige demokratische Selbstverständnis ist.
Große Resonanz fanden zudem die Ausleihe des „Begehbaren Grundgesetzes“ sowie der ausverkaufte Vortrag von Dunja Hayali, der viele Besucherinnen und Besucher nachhaltig bewegte und zum Weiterdenken anregte.
Dank für Unterstützung, Partnerschaft und Rückhalt
Ein zentraler Bestandteil der Jahreshauptversammlung war der Dank an jene Institutionen und Personen, die die Arbeit des Bündnisses im vergangenen Jahr unterstützt und begleitet haben.
Besonders hervorgehoben wurde die langjährige und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Partnerschaft für Demokratie Wiesloch (PfD). Der Vorstand dankte ausdrücklich der Koordinations- und Fachstelle sowie der Stadt Wiesloch für die verlässliche Unterstützung, die viele Projekte überhaupt erst möglich macht .
Ebenso sprach der Verein seinen Dank an Oberbürgermeister Dirk Elkemann und Bürgermeister Ludwig Sauer aus, die das Bündnis immer wieder durch ihre Präsenz, klare Worte und Wertschätzung unterstützt haben. Auch der Gemeinderat der Stadt Wiesloch wurde für die konstruktive Begleitung und Offenheit gegenüber den Anliegen des Bündnisses ausdrücklich gewürdigt.
„Diese Unterstützung ist ein wichtiges Signal dafür, dass demokratisches Engagement in Wiesloch gesehen, getragen und ernst genommen wird“, betonte der Vorstand.
Vorstandswahlen: Kontinuität und neue Impulse
Im Rahmen der Jahreshauptversammlung standen auch die Vorstandswahlen an. Entsprechend dem Wahlvorschlag des Vorstands wurden die Kandidatinnen und Kandidaten nahezu einstimmig gewählt – ein deutliches Zeichen des Vertrauens in die bisherige Arbeit .
Mit großem Dank verabschiedete sich der Verein von Gaby Oppenheimer, die nach vielen Jahren engagierter Vorstandsarbeit nicht erneut kandidierte. Michaela Durcak wechselte nach langjähriger Tätigkeit als Kassenwartin in die Rolle der Beisitzerin. „Viele organisatorische Aufgaben im Hintergrund wurden von ihr leise, zuverlässig und mit großer Kompetenz erledigt“, so Jan-Peter Oppenheimer.
Zum neuen Kassierer wurde Christoph Stöckmann gewählt, Klaus Pfaff verstärkt den Vorstand als neuer Beisitzer.
Ausblick auf 2026: Gemeinsam weitergehen
Zum Abschluss der Versammlung richtete sich der Blick nach vorn. Mit der anstehenden Landtagswahl, dem Start des Projekts „Schatzkammer Grundrechte“, der Weiterentwicklung des Kräutergartens und weiteren Vorhaben steht dem Bündnis ein arbeitsreiches Jahr bevor.
„Was unser Bündnis ausmacht, sind nicht Strukturen oder Projekte – es sind die Menschen“,
lautete ein zentrales Fazit des Abends .
Mit diesem gemeinsamen Selbstverständnis geht das Bündnis für Demokratie & Toleranz Wiesloch e.V. geschlossen, engagiert und zuversichtlich in das Jahr 2026.